Dieses Gedicht entstand vor über 30 Jahren und scheint kein bisschen zu verblassen. Es ist gleichermaßen Inspiration für meinen Alltag, wie für meine Schmuckkunst und lässt mein Herz aufgehen:
Über die Zärtlichkeit
Ich würde so gerne etwas Zärtliches
schreiben.
Kaum Fühlbares
etwas
das man gerade noch spüren kann.
Wie man den Blick eines lieben Menschen
auf der Haut spürt.
Dank
auch wenn er nur gedacht ist
auch wenn er nur ganz kurz
und im Vorübergehn gedacht ist.
Schlichtheit
(schlichte Menschen vergrößern einen Raum
wenn sie durch die Tür treten).
Kinder spürt man
auch die leisen Kinder
bei denen man immer das Gefühl hat
man müsste den Mund halten
denn sie wissen schon lange alles.
Herzlichkeit
vor allem Herzlichkeit
(ich kenne Menschen
die dich mit einer Selbstverständlichkeit
in ihre Herzen aufnehmen
dass dir schwindlig wird).
Von all dem würde ich so gerne
schreiben.
(Konstantin Wecker 1978)